Das schweizerische Asylwesen der Jahre 1933 bis 1945 beruhte in hohem Maß auf privater Hilfsbereitschaft. Als besonders engagierte „Flüchtlingsmutter“ trat die karitativ-religiös motivierte Gertrud Kurz (1890 –1972) auf, die in Bern die „Flüchtlingshilfe der Kreuzritter“ gründete. Auf sozialistischer Seite ist besonders Regina Kägi-Fuchsmann (1889–1972), die Geschäftsführerin des Schweizer Arbeiterhilfswerks (SAH), hervorzuheben. Sie kümmerte sich vor allem um Flüchtlingskinder aus dem Spanischen Bürgerkrieg. Ein außerordentliches Engagement ging auch vom reformierten „Flüchtlingspfarrer“ Paul Vogt (1900 –1984) aus. Daneben gab es zahlreiche weniger bekannte Personen, die sich für Flüchtlinge engagierten. Kinder wurden mit Sammelbüchsen von Haustür zu Haustür geschickt, wo sie den wöchentlichen „Flüchtlingsgroschen“ einsammelten. Eine andere Art von Spenden bestand im Abtreten von Teilen der eigenen Lebensmittelkarte.
Eine besondere Leistung stellte es dar, Flüchtlingskinder (nicht nur als „Ferienkinder“) im eigenen Haushalt aufzunehmen und sich darum zu kümmern, dass sie sich gut entwickeln konnten. Das war allerdings mit dem Nachteil verbunden, dass sie von den internierten Eltern getrennt wurden. Jüdische Organisationen befürchteten vor diesem Hintergrund, dass Kinder in christlichen Familien ihrem Glauben entfremdet werden könnten. …
Den vollständigen Artikel lesen Sie in DAMALS 2/2016.
Prof. Dr. Georg Kreis