Den Erfolg ihrer Familie schrieben die Hohenzollern-Herrscher und die dem Haus nahestehenden Historiker im antiquarisch-geschichtsbewussten 19. Jahrhundert den heroischen Leistungen der Kurfürsten und Könige Brandenburg-Preußens zu. Vor allem Kronprinz Friedrich Wilhelm, der spätere 99-Tage Kaiser, wollte die modernen Medien nutzen, um staatlicherseits die Taten seiner Vorfahren für die Gründung des Deutschen Reiches 1871 deutlich hervorzuheben: Brandenburgs Kurfürsten und Preußens Könige sollten als alleinige, fürsorgliche Wegbereiter des endlich vereinten Deutschland erscheinen; es sollte eine von der gesamten Bevölkerung akzeptierte Version der deutschen Geschichte werden.
In diesem Sinne sprach sich Friedrich Wilhelm bereits 1861 als Rektor der Universität Königsberg für eine urkundliche Erforschung der preußischen Staatsgeschichte aus, vor allem für die Zeit Kurfürst Friedrich Wilhelms (1640 –1688). Mit großer Energie habe der Kronprinz die Hindernisse, die bestanden hätten, aus dem Weg geräumt und die für die Quellenreihe nötigen Mittel beschafft, schrieb der Historiker Hans Delbrück 1902. Und er habe die Freude gehabt, dass die mit der Ausführung des großen Unternehmens betraute Kommission, die aus den Historikern und Politikern Johann Gustav Droysen, Max Duncker und Theodor von Mörner bestand, ihm schon 1864 den ersten Band der „Urkunden und Actenstücke zur Geschichte des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg“ überreichen konnte, in deren Studium er sich dann eingehend vertieft habe. …
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Dr. Jürgen Luh