Die Stuart-Könige des frühen 17. Jahrhunderts herrschten über ein multikonfessionelles Reich. Im Heimatland der Dynastie, in Schottland, bekannte sich die Staatskirche, die „Kirk of Scotland“, zu einem reformierten Bekenntnis, das sich am Vorbild Genfs, aber auch Zürichs und später der Niederlande orientierte. Die Kirchenverfassung war eine presbyterianische, das heißt, die Aufsicht über die Kirche lag auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene bei kollegialen Gremien, die sich gleichermaßen aus Laien und Geistlichen zusammensetzten. Für ganz Schottland nahm die „general assembly“, die Nationalsynode, diese Funktion wahr.
Ein königliches Kirchenregiment gab es im engeren Sinne des Wortes nicht. Allerdings war es Jakob VI. seit den 1590er Jahren gelungen, das während der Reformation nach 1560 zunächst abgeschaffte Bischofsamt wieder einzuführen und den von ihm ernannten Bischöfen ein zunehmend größeres Gewicht in der Kirche zu verschaffen. Diese Position der Bischöfe blieb jedoch umstritten, ebenso wie die Versuche, die Liturgie der Kirche konservativer zu gestalten, so dass die Gläubigen etwa beim Empfang des Abendmahls knieten, statt zu stehen oder gar zu sitzen. Die strengen Calvinisten sahen auch schon in Veränderungen dieser Art einen Versuch, die katholische Messe wieder einzuführen, und reagierten entsprechend harsch. …
Den vollständigen Artikel finden Sie in DAMALS 2/2015.
Prof. Dr. Ronald G. Asch