An einem schönen Sommertag des Jahres 18 n. Chr. trat der Kaiser Tiberius vor den Senat. Das hohe Haus hatte sich mit einem Hilfsgesuch des Markomannenkönigs Marbod zu befassen, der kurz zuvor aus seinem Reich vertrieben worden war und Zuflucht in der römischen Provinz Noricum gesucht hatte. Jetzt berief sich Marbod darauf, dass er den Römern immer die Treue gehalten habe – und das, obwohl er als mächtiger König Bündnisangebote von vielen Seiten erhalten habe. Die Affäre war nicht ohne Pikanterie. Verantwortlich für den Sturz des einst mit Rom verbündeten Marbod war ein junger Gutone namens Catualda. Gehandelt hatte er, so berichtet Tacitus, aus Rache; Unterstützung hatte er bei seinem Staatsstreich von den Römern erfahren. Ausdrückliches Ziel des Kaisersohnes Drusus, der im Illyricum das Kommando führte, war es, „Zwietracht unter den Germanen zu säen“. …
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Prof. Dr. Michael Sommer