Seit den 1960er Jahren wird rund 60 Kilometer südöstlich von Alexandria eine am Rand der Wüste gelegene frühe Mönchssiedlung ausgegraben. Die archäologischen Funde in Kellia (von griechisch kellion, Zelle, als Bezeichnung für die Mönchsbehausung) gewähren Einblicke, wie die Eremitagen aufgebaut waren und wie sich ihr Charakter mit der Zeit verändert hat. Es zeigt sich, was auch Schriftquellen bestätigen: So einsam, wie man sich das Wüstenleben eines Anachoreten – eines christlichen Einsiedlers – vorstellen möchte, war es nicht immer. Jederzeit konnten Eremiten aus der Nachbarschaft, Kleriker, potentielle Schüler und Touristen vor der Tür stehen. Als sich Antonios der Große für ein asketisches Leben entschied, wird er sich kaum vorgestellt haben, wie sich aus seinem Erbe wohlhabende monastische Gruppen, die „großartige Schlösser“ (so eine Umschreibung des 11. Jahrhunderts) bewohnten, entwickeln würden.
Als es in den Eremitensiedlungen Nitria und Sketis zu eng wurde, soll sich der Antonios-Schüler Ammon 338 dazu entschlossen haben, eine weitere Siedlung – Kellia – zu gründen. Wer sich in Nitria bewährte, so berichtet der Theologe Rufinus von Aquileia im späten 4. Jahrhundert, durfte dorthin übersiedeln. …
Den vollständigen Artikel finden Sie in DAMALS 12/2014.
Sabrina Tatz