Die freie Reichsstadt Lübeck war im letzten Viertel des 14. Jahrhunderts eine der mächtigsten Städte Europas. Das „Haupt der Hanse“ kontrollierte den Ostseehandel und hatte sich außenpolitisch gegen ihren wichtigsten Rivalen, die dänische Krone, durchgesetzt. Nach einem längeren Krieg gegen Waldemar IV. von Dänemark hatte sie im Frieden von Stralsund 1370 nicht nur alle Privilegien bestätigt bekommen, sondern auch ein Mitbestimmungsrecht bei der dänischen Thronwahl erwirkt. Die 1370 an die Hansestädte verpfändeten Schlösser auf Schonen wurden Mitte der 1380er Jahre an Margarete von Dänemark zurückgegeben. Mit der dänischen Krone lebten die Lübecker im Allgemeinen in gutem Einverständnis.
Auf regionaler Ebene jedoch tobte ein ständiger Kleinkrieg mit mehreren Adelsgeschlechtern im norddeutschen Raum, wobei es überwiegend um die Sicherung der Landhandelsrouten ging. Natürlich waren auch die lübischen Kaufleute darauf angewiesen, Waren aus dem gesamten deutschen Gebiet ohne größere Hindernisse zur Verschiffung in die Stadt bringen zu können. In der Gegend um Lübeck versuchten jedoch umliegende holsteinische Landadlige immer wieder, Transporte zu stören, zu plündern oder Kaufleute zu erpressen. Besonders wird das Landadelsgeschlecht der Gudendorps genannt, die zu den meistgehassten Feinden Lübecks gehörten. …
Den vollständigen Artikel finden Sie in DAMALS 01/2015.
Dr. Sascha Möbius