Als um 700 die alamannischen duces (Herzöge) nach Unabhängigkeit von der schwächelnden Zentral‧gewalt der Merowinger strebten, unternahmen die mittlerweile im Frankenreich tonangebenden karolingischen Hausmeier Pippin der Mittlere (gest. 714) und Karl Martell (gest. 741) Feldzüge gegen die Suavi, die Schwaben. Damit begegnet uns die Volksbezeichnung wieder, die bereits in der früheren Überlieferung der Merowingerzeit neben Alamanni gebräuchlich war. Das bereits aus der Antike bekannte merkwürdige Nebeneinander verschiedener Begriffe zieht sich also bis weit ins Mittelalter hinein.
Auch der Reichenauer Mönch und Gelehrte Walahfrid Strabo setzte sich in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts mit dieser Frage auseinander. Ihm verdanken wir die erste einheimische Aussage über Land und Leute. Im Vorwort zu der von ihm überarbeiteten Vita des heiligen Gallus kommt Walahfrid auf das nomen patriae, den Namen des Landes, das die Alamanni vel Suevi (Alamannen oder Schwaben) bewohnen, zu sprechen. Die mit den Alamannen vermischten Schwaben hätten einen Teil Germaniens nördlich der Donau, einen Teil Rätiens zwischen Alpen und Donau und einen Teil Galliens bis zur Aare besiedelt; dieses von den früheren Strukturen her uneinheitlich bezeichnete Gebiet solle nach seinen Bewohnern benannt werden und Alamannien oder Schwaben heißen. …
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Prof. Dr. Thomas Zotz