Am 15. Mai 1947 fand endlich der lange erwartete Akt statt: Papst Pius XII. sprach den Innerschweizer Eremiten Niklaus von Flüe an Himmelfahrt in einer pompösen Zeremonie vor einem vielköpfigen Publikum in der Peterskirche in Rom heilig. Am Ende der Feier löste sich dann spontan aus Tausenden von Schweizer-Kehlen die Landeshymne „Trittst im Morgenrot daher“, vermerkte zufrieden die liberale „Neue Zürcher Zeitung“, sonst keine Freundin katholischer Gesinnung. Mit dem Eintrag des Namens in das Heiligenverzeichnis fand ein langer Prozess seinen glücklichen Abschluss, der bereits im späten Mittelalter begonnen hatte, aber immer wieder ins Stocken geraten war.
Der 1487 verstorbene Niklaus von Flüe wurde zwar schon zu Lebzeiten als Heiliger verehrt, erst 1947 erkannte ihn aber auch die Kirche offiziell als solchen an. Die späte Würdigung hat mit seiner historischen Bedeutung wenig gemein, denn als konfessionsübergreifend identitätsstiftende Person nimmt „Bruder Klaus“ seit dem ausgehenden Mittelalter an der Seite des Nationalhelden Wilhelm Tell einen wichtigen Platz in der Schweizer Geschichte ein. …
Den vollständigen Artikel finden Sie in DAMALS 6/2015.
Dr. Peter Niederhäuser