Immer mehr mittelalterliche Quellen sind heutzutage im Internet verfügbar, doch gleichzeitig schwindet unter den Studenten die Fähigkeit, diese Quellen zu entziffern, denn die universitäre Lehre wurde für die „Hilfswissenschaften“, zu denen auch die Wappen- und Siegelkunde gehört, stark ausgedünnt. Zwar gibt es von vielen Quellenbeständen Editionen mit der Zusammenfassung der Inhalte, den sogenannten Regesten, doch für eine innovative Mittelalter-Forschung ist es notwendig, auch bisher nicht regestierte Quellen in die Forschung einzubeziehen. Davon können auch die Rechts- und die Kunstgeschichte profitieren. Doch dazu sind umfassende Kenntnisse über die Entstehung der Quellen notwendig sowie die Fähigkeit, die Texte selbst lesen zu können. Ein Projekt der Universität Augsburg um den Historiker Mathias Kluge hat sich dieses Problems auf äußerst überzeugende Weise angenommen. Ein didaktisch gut aufbereitetes und schön bebildertes Lehrbuch stellt alle einschlägigen Themen vor und zeigt, wie stark das Mittelalter das Fundament für unsere heutige Medienkultur legte. Damals setzten sich die Verwendung von Papier und die meisten der heutigen Satzzeichen sowie neue Arten der Textgestaltung durch. …
Den vollständigen Artikel finden Sie in DAMALS 7/2015.
Dr. Heike Talkenberger