Anfang der 1930er Jahre wollte die Regierung der UdSSR den sogenannten Nördlichen Seeweg für regelmäßigen Schiffsverkehr nutzbar machen. So sollten die an Bodenschätzen reichen Gebiete Sibiriens erschlossen werden, und zwar mittels einer Verbindung zum Fernen Osten ausschließlich über die sowjetischen Territorialgewässer. Früher hatten nur einige wenige Schiffe diese Route von Murmansk nach Wladiwostok über die Beringstraße bewältigt und mussten unterwegs überwintern. 1932 passierte der Eisbrecher „Alexander Sibirjakow“ trotz mehrerer schwerer Pannen den „Nördlichen Seeweg“ erstmals, ohne zu überwintern.
Leiter dieser Expedition war Professor Otto Schmidt. Dieser Wissenschaftler (ursprünglich Mathematiker) deutsch-baltischer Abstammung war als einer von wenigen Akademikern seit 1917 Mitglied der sozialistischen Regierung und engagierte sich für den Aufbau des Sozialismus. Er war Mitglied der Volkskommissariate für Lebensmittelversorgung, für Finanzen und für Bildung sowie der Staatlichen Planwirtschaftskommission, stellvertretender Leiter des Zentralen Statistischen Amtes, Gründungsdirektor des Staatsverlages und Chefredakteur der „Großen Sowjetischen Enzyklopädie“. Seit 1929 aber war er vor allem als Polarforscher tätig. …
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Dr. Kirill Levinson