Mit seinen geschnitzten Holzvertäfelungen, glänzenden Parkettböden und edlen Tapeten präsentiert sich das Teehaus im Kaiserpark von Bad Ischl wie zur Zeit seiner Entstehung in den späten 1850er Jahren. Viele Sommer hindurch nutzte Kaiserin Elisabeth von Österreich (Sisi) das im englischen Cottage-Stil errichtete Marmorschlössl als Fluchtpunkt, um ungestört von Familie und Hofzeremoniell Gedichte zu verfassen und ihre Gymnastikübungen zu absolvieren. Heute beherbergt Sisis einstiges Privatissimum das Photomuseum des Landes Oberösterreich. Die Kuratorinnen gewannen der schon für sich bemerkenswerten Sammlung historisch wertvoller Kameras einen zusätzlichen faszinierenden Aspekt ab, indem sie dem spannungsreichen Verhältnis der Kaiserin zur Fotografie einen Schwerpunkt widmeten.
Die Anfänge der Fotografie laufen mit dem Leben Elisabeths im Gleichschritt. Aus dem Geburtsjahr der bayerischen Prinzessin (1837) stammt die älteste erhalten gebliebene Daguerreotypie. Erst zwei Jahre später stellte der Franzose Louis Daguerre seine Methode, fotografische Bilder auf versilberten Kupferplatten festzuhalten, der Öffentlichkeit vor – weil er sie bis dahin noch nicht für ausgereift gehalten hatte. Waren die „Daguerreotypien“ bereits fertige Positive, so entwickelte zur selben Zeit der Engländer William Henry Fox Talbot ein für mehrere Bildabzüge geeignetes Negativ-Positiv-Verfahren – die Kalotypie, nach ihrem Erfinder auch Talbotypie genannt. Durch die Gegenüberstellung von historischen Aufnahmen lassen sich diese und weitere Techniken aus den Anfängen der Fotografie gut miteinander vergleichen. …
Den vollständigen Artikel lesen Sie in DAMALS 5/2015.
Stefan Spath