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Russland in Sibirien

Chronologie

Russland in Sibirien
Ein Überblick über die Geschichte Sibiriens: vom 16. Jahrhundert bis heute.

um 1500 Nach dem Untergang der „Goldenen Horde“, eines mongolischen Teilreichs, dehnt sich die russische Herrschaft bis über den Ural hinaus aus. Im Gebiet um Perm siedelt sich die Kaufmannsfamilie der Stroganow an, die Handelsbeziehungen zu den Völkern jenseits des Urals aufbaut und mit Salzsieden großen Reichtum erwirbt.

1552/1556 Zar Iwan IV., „der Schreckliche“ (1549 – 1584), erobert die tatarischen Khanate Kasan und Astrachan – erstmals werden nicht-russische und nicht-orthodoxe Staatsverbände in das Reichsterritorium eingegliedert.

1581/82 Im Auftrag der Stroganow dringen Kosaken unter dem Ataman Jermak nach Sibirien vor und erobern das tatarische Khanat Sibir. In den folgenden Jahrzehnten werden systematisch Stützpunkte angelegt (Tobolsk 1587, Tomsk 1604). Beginn der Jagd auf Pelztiere, vor allem Zobel.

1637 Schaffung des „Sibirischen Amts“, das die Befehlshaber in den Städten und Festungen Sibiriens ernennt. 1647 erreichen Kosaken den Pazifik (Gründung von Ochotsk 1648), kurz darauf die Amur-Region, von wo sich die Russen aber wieder zurückziehen, da sie auf heftigen Widerstand Chinas stoßen; gleichzeitig werden der Baikalsee erreicht und Irkutsk gegründet.

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1697 Eroberung der Halbinsel Kamtschatka. Sibirien ist weitgehend erobert, aber noch keineswegs erforscht.

um 1700 Zar Peter I., der umfassende Erneuerer Russlands (1689 –1725), lässt Bauern in Sibirien zwangsansiedeln. Koloniale Züge trägt auch der Versuch einer systematischen Missionierung der indigenen Bevölkerung. Sibirien wird zudem zunehmend zum Ort der Verbannung. Der erste Gouverneur Sibiriens bereichert sich so sehr, dass Peter I. ihn hinrichten lässt.

1762 –1796 Katharina II., die „Große“, erklärt Russland programmatisch zur europäischen Macht. Angesichts bedrohlicher Bauernaufstände wird die Verwaltung der Provinzen reformiert, und man versucht, die Macht der lokalen Gebietsfürsten zu begrenzen. Im äußersten Nordosten Sibiriens erhalten die unruhigen Tschuk-tschen eine Art Autonomiestatus.

Anfang des 19. Jahrhunderts Zar Alexander I. (1801–1825) besteht siegreich den Krieg gegen Napoleon und etabliert Russland als Großmacht.

1845 Gründung der Kaiserlichen Geographischen Gesellschaft und bald darauf ihrer sibirischen Abteilung in St. Petersburg.

1858 Die Schwäche Chinas provoziert ein imperiales Ausgreifen Russlands, das unter Alexander II. (1855 –1881) – nur zwei Jahre nach Beendigung des für Russland katastrophalen Krim-Kriegs – das Amur-Gebiet annektiert; 1860 Gründung von Wladiwostok.

1891–1916 Bau der Transsibirischen Eisenbahn.

1914 –1918 Während des Ersten Weltkriegs (für Russland endet er 1917 mit der Oktoberrevolution) bleibt Sibirien Verbannungsort und wird Ort von Kriegsgefangenenlagern. Seit Juni 1918 wird der Kampf zwischen Bolschewiki bzw. Sowjetregierung und den von alliierten Interventionstruppen unterstützten „weißen“ Verbänden der Gegenrevolution nicht zuletzt in Sibirien ausgefochten (Herbst 1922: Eroberung Wladiwostoks durch die Bolschewiki).

1930er Jahre Mit dem ersten sowjetischen Fünfjahresplan 1929 beginnen die Erschließung neuer Abbaugebiete für Rohstoffe in Sibirien und eine forcierte Industrialisierung. Die sibirischen Verbannungsorte, Straf- und Zwangsarbeitslager (Gulag) werden zu einem mörderischen Repressionssystem.

seit 1941 Im Zweiten Weltkrieg wird ein Teil der sowjetischen Industrieanlagen nach Sibirien verlagert. Wolgadeutsche, Krimtataren und verschiedene Kaukasusvölker werden zwangsweise nach Sibirien und Zentralasien umgesiedelt.

seit den 1950er Jahren Bau riesiger Staudämme an den großen sibirischen Flüssen. Fortsetzung der Industrialisierung Sibiriens. In den frühen 1960er Jahren Erdöl- und Erdgasfunde; starke Umweltzerstörung von Tundra und Taiga sowie von Flüssen und Seen.

seit 1974 Bau der BAM (Baikal-Amur-Magistrale; oben Gemälde von Marat Samsonow, 1974) von Sibirien nach Russisch-Fernost.

1976 Der 25. Parteitag der KPdSU nimmt den Plan zur Umleitung der Flüsse in Sibirien (von Nord nach Süd) an.

1990 Gründung der „Assoziation der kleinen Völker des Nordens, Sibiriens und des Fernen Ostens“ in der Russischen Föderation (Auflösung der Sowjetunion 1991).

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M|se|bus|sard  〈m. 1; Zool.〉 meist braune Art der Bussarde: Buteo buteo

Te|le|ma|tik  〈f. 20; unz.〉 Verknüpfung von mindestens zwei EDV–Systemen mithilfe eines Telekommunikationssystems u. einer bestimmten Art der Datenverarbeitung [verkürzt <Telekommunikation … mehr

wan|deln  〈V.〉 I 〈V. t.; hat〉 jmdn. od. etwas ~ anders machen, ändern ● diese Erfahrung hat sie gewandelt II 〈V. refl.; hat〉 sich ~ anders werden, sich verändern … mehr

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