Schwungvoll und anschaulich durch die zahlreichen zeitgenössischen Zitate schreibt der Journalist Willi Winkler über Luther und die Reformation. Für ihn ist der Reformator der „größte Rebell“, bewundernswert in seinem Mut. Überhaupt ist das Buch gespickt mit Superlativen. Stärken ent‧wickelt es da, wo Winkler konkrete Ereignisse schildert wie etwa Marienverehrung und Judenvertreibung in Regensburg. In den großen Thesen aber, in denen Luther zum Heros wird, der „eine durch und durch korrupte, vollkommen verweltlichte Kirche zur Reform gezwungen“ habe, schreibt Winkler inzwischen längst überholte Interpretationen nach.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger