Lexikalische Angaben zu 200 Personen, die mit der Geschichte der Reformation als Förderer oder als Gegner eng verbunden sind, hat der Theologe Uwe Birnstein zusammengetragen. Die jeweils kurze Biographie wird durch „Familiäres“, „Orte“, ein Kernzitat sowie, wenn möglich, durch einen Werk- sowie einen Literaturhinweis ergänzt.
Vor allem, wenn es um unbekanntere Persönlichkeiten geht, wird man von Birnsteins Buch profitieren. So beleuchtet der Autor kurz und prägnant etwa das Wirken des Hebraisten und Kirchenlied-Dichters Johannes Böschenstein oder das des Tübinger Theologen Jakob Heerbrand, der sich gegen den Hexenglauben wandte. Auch erfreulich viele Frauen hebt Birnstein aus dem Dunkel der Geschichte: Wir erfahren etwas über Verfechterinnen der Reformation wie Margarete Blarer, Sibylle von Kleve, Marie Den‧tière oder Felicitas von Selmnitz. Beeindruckend ist immer wieder, wie stark die Hinwendung zur Reformation für viele zu einem Bruch in ihrem Leben führte, zu Flucht und Vermögensverlust etwa. Der informative Band sei all denen empfohlen, die einen ersten personenbezogenen Einstieg in die Reformationsgeschichte suchen.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger