Endlich! Worum man sich am Hof der Habsburger schon seit mehreren Generationen bemüht hatte, das erfüllte sich am 6. Januar 1485: Markgraf Leopold III. von Österreich wurde von Papst Innozenz VIII. in den Stand eines Heiligen erhoben. „Während andere Länder vom Blute trieften, erhielt er das ihm anvertraute Österreich in gottgefälligem Frieden“, begründete der Papst die Kanonisa?tion des Babenbergers, der 1136 gestorben war. Leopold III. hatte sich intensiv um die Territorialisierung Österreichs und den Ausbau seiner markgräflichen Stellung bemüht. Ein besonderes Anliegen war ihm zudem die Schaffung einer effizienten kirchlichen Organisation in Österreich. Als Anhänger der Reformkirche während des „Investiturstreits“ tat er sich als Gründer des Stifts Klosterneuburg bei Wien und des Klosters Heiligenkreuz hervor. Alsbald wurde Leopold III. als pius marchio, als „frommer Markgraf?“, verehrt. Eine Heiligsprechung blieb dem Babenberger trotz manchen Wunders, das sich an seinem Grab in Klosterneuburg ereignet haben soll, dennoch lange versagt. Daß sich schließlich Kaiser Friedrich III. erfolgreich dafür einsetzte, mag mit seinem Bemühen um den Aufbau einer österreichischen Landeskirche zusammenhängen. Diese Ambitionen bescherten Österreich einen Heiligen, der vor allem in Niederösterreich noch heute besonders verehrt wird.
6. Januar 1485
Der heilige LeopoldTeilen: