Mitte des 18. Jahrhunderts kämpften viele Interessenten auf dem indische Subkontinent um Einfluss. Mit dem Zerfall des riesigen Mogulreichs seit Beginn des Jahrhunderts gehörten dazu neben lokalen Machthabern auch europäische Handelskompanien, insbesondere die britische East India Company, aber auch die Französisch-Westindische Handelskompanie. Beide hatten ein Auge auf Bengalen geworfen, eine der mächtigsten und reichsten Provinzen in Indien. Bei Palashi (englisch Plassey), etwa 150 Kilometer nördlich von Kalkutta, kam es am 23. Juni 1757 zur entscheidenden Schlacht zwischen dem Nabob (Nawab) von Bengalen und der Ostindienkompanie. Den gut 50000 bengalischen Soldaten standen etwa 3000 britische samt ihren indischen Verbündeten unter Führung von General Robert Clive gegenüber. Trotz dieser dramatischen Unterlegenheit gelang es den Briten, das Heer des Nabob in die Flucht zu schlagen, nicht zuletzt, weil dessen Oberbefehlshaber während der Schlacht die Seiten wechselte. Bengalen geriet so unter die Herrschaft der Ostindienkompanie. Der bengalische Staatsschatz wurde hemmungslos geplündert – 2,5 Millionen Pfund ließ Clive nach der Schlacht in die Kasse der Kompanie transferieren. Er selbst kehrte mit einem Vermögen von 300.000 Pfund nach England zurück (und war damit einer der reichsten Selfmademen Europas). Für die Briten war der Gewinn Bengalens ein bedeutender Schritt, die Herrschaft über ganz Indien zu erlangen, was ihnen bereits 1764 gelang.
23. Juni 1757
Engländer siegen in BengalenTeilen: