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Streit um den Mantel

09.1159

Streit um den Mantel

Nach dem Tod Papst Hadrians IV. kam es in Rom im Jahr 1159 bei der Wahl seines Nachfolgers zu tumultartigen Szenen. Wie einer der Kandidaten, Roland Bandinelli (der spätere Alexander III.), in einem Brief berichtet, hätte sich die Mehrheit der Kardinäle auf ihn geeinigt. Die Wahl hätte damit entschieden sein müssen, doch kam es zu einem Streit um eine in dieser Auseinandersetzung entscheidende Insignie, den Papstmantel.

Alexander berichtet, der unterlegene Kandidat Oktavian (der spätere Viktor IV.) habe sich dazu verstiegen, „dass er den Mantel von unserem Halse mit seinen eigenen Händen brutal herunterriss und unter großem Getöse mit sich fortschleppte“. Das Gewandstück wurde ihm sogleich wieder entrissen, doch hatte Oktavian einen Ersatzmantel bereithalten lassen, den er sich nun selbst um die Schultern legte, allerdings verkehrt herum: „Aber es geschah, wie wir glauben, durch göttliche Fügung, dass der Teil des Mantels, welcher die Vorderseite hätte bedecken sollen, zum Gelächter der vielen, die zusahen, den Rücken bedeckte. Und als er selbst sich angelegentlich bemühte, dies zu ändern, schlang er, weil er außer sich vor Wut das Kopfstück des Mantels nicht finden konnte, die Troddeln um den Hals, so dass ihm wenigstens der Mantel selbst einigermaßen angehängt schien.“ Im daraufhin ausbrechenden alexandrinischen Schisma spielte der Papstmantel eine wichtige Rolle in der Auseinandersetzung, ein Zeichen für die große Bedeutung von Symbolen und Zeichen in der Politik des Mittelalters.

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