Seine Geburtsstunde erlebte der US-Dollar im Kampf der nordameri‧kanischen Kolonien um ihre Unabhängigkeit. Die Einfuhr englischen Geldes war ihnen nämlich ebenso verboten wie die Münzprägung. Um dennoch über den reinen Austausch von Waren hinaus untereinander Handel treiben zu können, mussten die Händler in den Kolonien auf ausländische Währungen zurückgreifen, unter anderem auf spanische Silbermünzen. Diese in Anlehnung an den deutschen Begriff „Taler“ als dolares bezeichneten Münzen wurden im Englischen schnell zu spanish dollars.
Kurz nach Ausbruch des Unabhängigkeitskriegs beschloss der Konti‧nentalkongress, eine erste eigene Währung, die continental dollars, einzu‧führen. Sie sollten nicht nur den Unabhängigkeitskrieg finanzieren, sondern ein weiteres Symbol für die Loslösung vom britischen Mutterland darstellen. Die neue Währung jedoch scheiterte nicht zuletzt an der Infla‧tion und der Leichtigkeit, mit der sich das Papiergeld fälschen ließ. Die erste nationale Bank, die im selben Jahr gegründete „Bank of North America“, bekam daher den Auftrag zu einer Währungsreform. Am 6. Juli 1785 einigte man sich auf den US-Dollar. Die ersten Münzen wurden 1787 geprägt. Der Wert der 1-Dollar-Münze wurde auf ein Silberfeingewicht von 24,056 Gramm festgelegt. Als erster Staat der Welt entschieden sich die USA auf Anregung Thomas Jeffersons für ein Dezimalsystem bei ihrer Währung: Ein Dollar entsprach zehn Dime oder 100 Cent.