Anders als der verstorbene König Konrad III. setzte sein Nachfolger Friedrich Barbarossa beim Antritt seiner Herrschaft 1152 auf die Unterstützung seiner welfischen Verwandten. Seinem Vetter Heinrich dem Löwen übertrug er die Herzogtümer Sachsen und Bayern, nachdem er Letzteres Heinrich II. Jasomirgott entzogen hatte. Nun musste der König mit dem Babenberger einen Ausgleich finden, damit dieser der neuen Ordnung in Bayern zustimmte. Im Jahr 1156 kam es zu einer Einigung, deren Details auf einem Hoftag in Regensburg bekanntgemacht wurden: Um den Babenberger zu entschädigen und ihm den Herzogstitel zu erhalten, erhob Friedrich I. die bayerische Ostmark von einer Markgrafschaft zum Herzogtum Österreich und übertrug sie Heinrich Jasomirgott als erbliches Lehen. Außerdem erhielt der Herzog weitere Vergünstigungen: So wurde etwa seine Pflicht zur Heeresfolge auf Gebiete, die an das Herzogtum Österreich angrenzen, beschränkt. In einem feierlichen Akt übergab Heinrich Jasomirgott dem König sieben Fahnen und demonstrierte damit seinen Verzicht auf das Herzogtum Bayern. Friedrich reichte die Fahnen an Heinrich den Löwen weiter und belehnte ihn so mit Bayern. Zwei Fahnen gab Heinrich der Löwe sodann an den König zurück: Mit Zustimmung der Fürsten erhob Friedrich nun die Ostmark zum Herzogtum und überreichte die zwei Fahnen Heinrich Jasomirgott und seiner Gemahlin. Eine Urkunde, das sogenannte „Privilegium minus“, fixierte dann die symbolische Herrschaftsübergabe auch schriftlich.
09.1156
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