Anfang November 921 ankerten bei Bonn zwei Schiffe im Rhein. Auf dem einen befand sich der Karolinger Karl III., genannt der Einfältige, König des Westfrankenreichs, auf dem anderen Heinrich I. aus dem Geschlecht der Liudolfinger, seit 919 König des Ostfrankenreichs. Ziel des Treffens war die gegenseitige Anerkennung der Herrschaften im Ost- und im Westfrankenreich. Ein Chronist berichtet: „Am Donnerstag, den 7. November, bestiegen die genannten Herrscher von ihren beiden Schiffen aus ein drittes, welches in der Mitte des Flusses verankert war.“ Die Mitte des Rheins markierte die Grenze zwischen dem Ost- und dem Westfrankenreich; indem sich die Könige dort trafen, begegneten sie sich gleichrangig und auf Augenhöhe.
Heinrich I. und Karl der Einfältige schworen ein feierliches Freundschaftsbündnis, welches auch den territorialen Status quo der beiden Reiche bestätigte. Dies bezog sich auch auf das bedeutende Herzogtum Lothringen, das mit dem Tod des letzten ostfränkischen Karolingers 911 ans Westfrankenreich gefallen war. Von Dauer war dieses Freundschaftsbündnis von 921 allerdings nicht. Heinrich I. nutzte die innenpolitischen Wirren im Westfrankenreich, in deren Folge sich Karl der Einfältige mit zwei Gegenkönigen auseinandersetzen musste, um Giselher, den bedeutendsten Fürsten Lothringens, auf seine Seite zu ziehen. 925 fiel Lothringen wieder an das Ostfränkische Reich.