Der Sieg Heinrich Tudors über seinen Rivalen König Richard III. von England aus dem Haus York 1485 und sein Herrschaftsantritt als Heinrich VII. markiert das Ende der „Rosenkriege“. Hinter den Kulissen indes versuchten die alten Anhänger des Hauses York, Heinrich VII. vom Thron zu stoßen. Zumindest, so glaubte der König, konnte ihm Eduard Plantagenet, 17. Earl von Warwick, nicht mehr gefährlich werden. Da dieser berechtigte Ansprüche auf den Thron erheben konnte, hielt ihn Heinrich im Tower gefangen. Als es 1487 hieß, der etwa zwölfjährige Knabe sei verstorben, präsentierte jedoch der Oxforder Priester Richard Simon zu aller Überraschung einen Knaben, von dem er behauptete, es sei Eduard Plantagenet, der nicht tot, sondern aus dem Tower geflohen sei. In Wahrheit hieß der dem wahren Eduard sehr ähnliche Junge Lambert Simnel und kam aus einfachsten Verhältnissen. In Irland indes, wo es noch immer zahlreiche Anhänger des Hauses York gab, schmiedete man Pläne, in England einzumarschieren und „Eduards“ Anspruch auf den Thron durchzusetzen.
Am 24. Mai 1487 wurde Eduard alias Lambert Simnel in der Dubliner Christ Church als König Eduard VI. gekrönt. Obgleich in seinem Namen ein stattliches Heer versammelt wurde, konnte sich Heinrich VII. mit seinen Kämpfern in der Schlacht von Stoke Field gegen die Verschwörer durchsetzen. Während die Rädelsführer bestraft wurden, zeigte der König Milde mit Lambert Simnel: Er stieg zum Falkner am königlichen Hof auf.