Vergeblich hatten die Verbündeten Preußen und Österreich im Ersten Koa-litionskrieg versucht, die Französische Revolution niederzuschlagen und die Monarchie in Frankreich wiederzuerrichten. Stattdessen drangen Revolutionstruppen durch die Pfalz und Rheinhessen bis auf Mainz vor und besetzten die Stadt nach kurzer Belagerung am 21. Oktober 1792. So manchem Mainzer Anhänger der Französischen Revolution waren die Ereignisse hochwillkommen: 20 Intellektuelle und Beamte gründeten zwei Tage später einen Jakobinerklub, die „Gesellschaft der Freunde der Freiheit und Gleichheit“. An seiner Spitze stand der Naturforscher und Freimaurer Georg Forster.
Dem Klub traten in kurzer Zeit mehrere hundert Bürger, vor allem Handwerker, bei. In Flugblättern, eigenen Zeitungen und Plakaten warben der Jakobinerklub in Mainz sowie kleinere Klubs in Speyer und Worms für das revolutionäre Gedankengut und für die Errichtung einer Republik. Die Revolutionspropaganda hatte Erfolg: Eine im Dezember 1792 in Mainz und 40 rheinhessischen Dörfern durchgeführte Befragung ergab, dass eine deutliche Mehrheit der Bürger eine Staatsordnung nach französischem Vorbild favorisierte. Die Republik kam 1793 tatsächlich, allerdings auf Druck des Pariser Nationalkonvents. Am 24. Februar wurde der Rheinisch-Deutsche Nationalkonvent gewählt, der drei Wochen später in Mainz erstmals zusammentrat. Allerdings, die Mainzer Republik währte nur wenige Monate, bis preußische Truppen die Stadt eroberten.