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Damenwelt im Glück

29.01.1938

Damenwelt im Glück

Paul Schlack? Wenigen mag dieser Name bekannt sein – und schon gar nicht im Zusammenhang mit feinen Damenstrümpfen. Tatsächlich war der gebürtige Stuttgarter in der Hochphase der Chemiefaser-Forschung, zwischen 1930 und 1950, einer der führenden Köpfe. Die Produkte, die auf seinen Entwicklungen basierten, sind noch heute aktuell. Allen voran gilt dies für die Kunstfaser Perlon. In den frühen Morgenstunden des 29. Januar 1938 gelang dem Forscher der Durchbruch. Schlack selbst schien am meisten davon überrascht, „daß die Erfindung in nuce [im Kern] bereits vorlag“. Tatsächlich ließ sich das Polymerisat (chemische Verbindung aus Molekülen) zu langen dünnen Fäden ziehen, die so reißfest wie flexibel waren. Mit dem neuen Material galt es nun, den Markt für Frauenstrümpfe zu erobern, doch das war nicht leicht, denn gleichzeitig drängten amerikanische Hersteller mit ihren Produkten aus Nylon auf den Markt. Der Kriegsbeginn schob dann zunächst die zivilen Bedürfnisse beiseite.

Schlack, der für die I. G. Farben arbeitete, konnte seine Kunstfaser nicht an Frauenbeinen, sondern an Flugzeugreifen finden. So schlug die große Stunde des Perlons erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Perlonstrümpfe gerieten, neben dem VW-Käfer, zum Symbol des Wirtschaftswunders, zuvor fungierten sie auf dem Schwarzmarkt gar als eine Art Ersatzwährung. Paul Schlack machte mit seiner Erfindung keine Millionen, wurde aber noch im Alter von 64 Jahren zum Professor an der Technischen Universität in Stuttgart ernannt.

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