Sie zählt zu den bekanntesten Denkmälern Berlins: die Siegessäule mit der vergoldeten Viktoria-Figur – im Berliner Volksmund „Goldelse“ genannt. Sie wurde zwischen 1864 und 1873 als Nationaldenkmal für die Einigungskriege nach dem Entwurf von Heinrich Strack geschaffen und 1873 auf dem Königsplatz, dem heutigen „Platz der Republik“, eingeweiht. Hier war das Denkmal 65 Jahre lang Zeuge der wechselvollen deutschen Geschichte – seit 1894 in unmittelbarer Nachbarschaft zum neuerrichteten Reichstagsgebäude.
Doch dann stand das Nationaldenkmal am Spreebogen dem Bau von Hitlers „Großer Halle“ in der zukünftigen Reichshauptstadt „Germania“ im Weg. Die Stadtplaner um Albert Speer, dem „Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt“, waren sich einig: Die Siegessäule musste weichen. Am 28. Februar 1939 war die Versetzung der Säule an den neuen Standort am „Großen Stern“ im Tiergarten abgeschlossen. Gleichzeitig stockten die Architekten das Denkmal um 7,50 Meter auf fast 67 Meter Höhe auf. Damit war ein markanter Sichtpunkt in der geplanten 50 Kilometer langen Ost-West-Achse der „Welthauptstadt“ geschaffen, deren erstes Teilstück noch rechtzeitig zu Hitlers 50. Geburtstag im April eingeweiht werden konnte. Der Zweite Weltkrieg ließ die Siegessäule fast unbeschädigt. Renovierungen wurden 1954, 1989 und erst jüngst 2011 durchgeführt. Berliner und Touristen können nun wieder von der Aussichtsplattform den Blick über die „Straße des 17. Juni“ auf das Brandenburger Tor genießen.