Er galt als der Robin Hood der mexikanischen Revolution: General Francisco Villa, genannt Pancho Villa. Von seiner sozialen Bewegung erhofften sich Hunderttausende Bauern und Mittellose ein besseres Leben. Der charismatische „Jefe“ scharte im Nu eine Anhängerschar um sich, die zu einem wichtigen Machtfaktor im Norden Mexikos heranwuchs. Im Süden des Landes war dies zur selben Zeit dem Sozialrevolutionär Emiliano Zapata gelungen. Am 4. Dezember 1914 kam es vor den Toren von Mexiko-Stadt zum Treffen der beiden Revolutionäre. Villa und Zapata besiegelten offiziell den Zusammenschluss ihrer Nord- und Südarmee. Zwei Tage später marschierten sie beide in der Hauptstadt ein und okkupierten den Nationalpalast, den Amtssitz des Präsidenten. Doch damit war die Revolution nicht entschieden. Im Gegenteil, Mexiko war zwischen 1910 und 1920 Schauplatz mehrerer Bürgerkriege. Die Oberbefehlshaber Villa und Zapata lieferten sich einen erbitterten Kampf mit der revolutionären Gruppe um Venustiano Carranza, den Anführer der Konstitutionsarmee. Doch selbst mit Hilfe einer Truppe von über 50 000 Soldaten konnten sie ihren Gegner nicht besiegen. Sowohl Villa als auch Zapata mussten sich ergeben, und beide fielen später einem Attentat zum Opfer. Damit zerstoben zugleich die Hoffnungen ihrer Anhängerschaft auf eine grundlegende soziale Änderung, zumal bei allen Kämpfen der Großgrundbesitz unangetastet geblieben war.
04.12.1914
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