Die Ausgangslage Heinrichs VII. auf dem Thron des römisch-deutschen Reiches war schwierig, denn er verfügte nur über eine kleine Hausmacht in Luxemburg. Erst nach dem Aussterben der böhmischen Premysliden konnte er seinen Sohn Johann mit Böhmen belehnen und damit das größte Territorium im Reich schaffen. Um seine Autorität gegenüber den aufstrebenden Fürsten weiter zu steigern und alte Reichsrechte in Italien wiederherzustellen, beschloss Heinrich einen Italienzug.
Mit einem kleinen Heer von 5 000 Rittern zog er über die Alpen und erreichte im Januar 1311 Mailand. Im Ambrosius-Dom wurde er am 6. Januar zum König von Italien gekrönt. Dazu war eigens die altehrwürdige eiserne Krone der Langobarden neu angefertigt worden. Als Heinrich VII. im Juni 1312 Rom erreichte, war sein Heer durch Seuchen und Kämpfe dezimiert. Nach weiteren schweren Kämpfen gegen König Robert von Anjou, König von Neapel, stand Heinrich schließlich der Weg in die Ewige Stadt und zur Kaiserwürde offen, auch wenn sein Widersacher den Weg zur Peterskirche mit Truppen verstellen ließ. So fand die erste Kaiserkrönung seit 92 Jahren in der Lateranbasilika statt. Außerdem weilte Papst Clemens in seiner Residenz in Avignon, daher empfing Heinrich die Kaiserkrone aus den Händen dreier Kardinäle. Seine ambitionierten ItalienPläne aber fanden durch den Tod des Kaisers 1313 ein jähes Ende.