Zur Sicherung der durch Piraten bedrohten Handelswege hatten die Staaten an der südlichen Küste des Persischen Golfs im 19. Jahrhundert einen Friedensvertrag mit England geschlossen. Nach über 100 Jahren kündigten die Briten das Ende des Protektorats über die „Trucial States“ an; die arabischen Fürstentümer mussten sich nun selbst organisieren. Sechs von ihnen, nämlich Abu Dhabi, Dubai, Al-Scharikah, Fudschairah, Adschaman und Umm al-Kaiwain, schlossen sich am 2. Dezember 1971 zusammen. Das Emirat Ras al-Khaima folgte wenige Monate später. Die sieben Fürstentümer bilden seitdem die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Langjähriges Staatsoberhaupt war der 2004 verstorbene Scheich Sajid bin Sultan al-Nahjan, Emir des ölreichen Abu Dhabi, der die Allianz wirtschaftlich ungleicher Länder zu einer prosperierenden und stabilen Region weiter‧entwickelte. Katar und Bahrain entschlossen sich dagegen, eigene Wege zu gehen.
Noch am Gründungstag brach der frischernannte Staatsminister Adnan Pachachi nach New York auf, um offiziell den Antrag auf die Anerkennung der Staatsgründung zu übergeben. Bereits am 8. Dezember befürwortete der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen einstimmig die Aufnahme der Vereinigten Arabischen Emirate als 132. Staat der UN. Das Votum der Generalvollversammlung war nur eine Formalität. Angesichts der fortwährenden Finanznöte der Weltorganisation waren die VAE mit ihrem schon damals weltweit höchsten Pro-Kopf-Einkommen ein höchst willkommenes Mitglied.