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Christen in Japan hingerichtet

05.02.1597

Christen in Japan hingerichtet

Die christliche Missionierung Japans war zunächst eine Erfolgsgeschichte, die eng mit Francisco de Xavier (Franz Xaver), einem Weggefährte des Ignatius von Loyola und Mitbegründer des Jesuitenordens, verknüpft war. Franz Xaver zeigte sich tief beeindruckt von der japanischen Hochkultur und rief dazu auf, sich an die Gebräuche und Traditionen der mehrheitlich buddhistischen Bevölkerung anzupassen – umso mehr Akzeptanz würde dann auch die christliche Lehre finden. Diesem Konzept war Erfolg beschieden: Gut 300 000 Japaner ließen sich bis zum Ende des 16. Jahrhunderts taufen, 1596 wurde das erste Bistum eingerichtet. Da war Xavier längst tot, und seine Nachfolger vertraten zunehmend die Ansicht, die Japaner sollten sich stärker den Europäern anpassen als um‧gekehrt. Es kam zu Spannungen zwischen Einheimischen und Missionaren, und auch die japanische Obrigkeit fürchtete eine wachsende Abhängigkeit von europäischen Mächten wie Spanien oder Portugal.

Schließlich verbot der Feldherr Toyotomi Hideyoshi, später Begründer der Shogun-Herrschaft, 1587 den christlichen Glauben. Es setzte eine Welle brutaler Christenverfolgungen ein, die sich auch gegen die ausländischen Missionare richtete. Am 5. Februar 1597 wurden 26 Christen, darunter jesuitische und franziskanische Missionare, in Nagasaki öffentlich gekreuzigt. Sie alle hatten abgelehnt, dem Christentum abzuschwören. Bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts war das Christentum in Japan praktisch ausgerottet. 1862 wurden die Gekreuzigten heiliggesprochen und werden bis heute als Märtyrer verehrt.

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