Salz, so Mahatma Gandhi, sei neben Luft und Wasser essentiell für das menschliche Leben. Doch die Salz-Gesetze in Britisch-Indien stützten seit Jahrzehnten das Monopol von ein paar wenigen Produzenten. Mit fatalen Folgen: Für viele der ärmeren Menschen Indiens war Salz zum Luxusgut geworden. Aus Protest brach der 60-jährige Gandhi am 12. März 1930 zu seinem weltberühmten Salzmarsch auf. 78 seiner Anhänger folgten ihm auf dem über 300 Kilometer langen Weg, der von seinem Aschram in Sabarmati entlang der Westküste Indiens bis nach Dandi führte. 24 Tage später erreichte der inzwischen auf mehrere tausend Menschen angewachsene Zug die dortigen Salzproduk‧tions‧stätten am Meer. Begleitet von internationaler Presse, hob Gandhi als symbolische Geste des Widerstands eine Handvoll Salz vom Boden auf.
Der friedliche Marsch wurde zum eindrücklichen Signal gegen die Salzsteuer. Gandhi folgte dabei seiner Überzeugung des „Satyagraha“, einer Form des gewaltlosen Widerstands, der an Herz und Gewissen des Gegners appellieren und ihn durch moralische Überlegenheit überzeugen wollte. Dem indischen Freiheitskämpfer ging es nicht nur um das Salz-Monopol, er wollte ein Beispiel geben für eine landesweite Kampagne des zivilen Ungehorsams. Mit Erfolg: Trotz unzähliger Verhaftungen im Nachgang, auch der von Gandhi, war die Bewegung für ein freies Indien durch die britischen Behörden nicht mehr zu stoppen. Gandhis Salzmarsch machte Geschichte.