Karl der Kühne führte das Herzogtum Burgund zu nie dagewesener Blüte. Doch sein Bestreben, ein neues Königreich zwischen Frankreich und dem römisch-deutschen Reich zu errichten, das sich von Holland bis zu den Alpen erstrecken sollte, führte in den Krieg. Die Alte Eidgenossenschaft hatte sich mit den Reichsstädten Straßburg, Schlettstadt, Colmar und Basel, den Bischöfen von Straßburg und Basel sowie den Herzögen Siegmund von Österreich und René II. von Lothringen zur „Niederen Vereinigung“ zusammengetan. An ihr scheiterte Karl der Kühne. Auf den Schlachtfeldern von Grandson und Murten wurde er 1467 bitter gedemütigt, und über 10 000 Ritter fielen.
Erschöpft zog sich Karl nach Burgund zurück, wandte sich im Herbst 1476 jedoch wieder gegen Lothringen und belagerte trotz des nahenden Winters die Hauptstadt Nancy. Herzog René II. von Lothringen zog unterdessen ein Heer zusammen und stellte sich am 5. Januar bei Nancy den Burgundern entgegen: 15 000 Lothringer und Söldner der „Niederen Vereinigung“ gegen 10 000 Burgunder. Trotz der zahlenmäßigen Unterlegenheit und obwohl sein Heer durch die Belagerung bereits geschwächt war, beschloss Karl zu kämpfen. Es war die letzte große Schlacht der Burgunderkriege und geriet zum Desaster für den Burgunderherzog. Er selbst starb auf der Flucht. Man fand seinen gefrorenen, geplünderten und von Wölfen angenagten Leichnam erst Tage später.