Die erste Ehe Wenzels, römisch-deutscher König und König von Böhmen, war kinderlos geblieben. Seine Frau Johanna, eine Wittelsbacherin, starb im Jahr 1386. Zweieinhalb Jahre später heiratete Wenzel Johannas Cousine, die damals etwa zwölfjährige Sophie. Doch auch diese Ehe brachte keinen Thronfolger hervor. Immerhin soll Sophie Wenzel aus Liebe geheiratet haben.
Als Sophie am 15. März 1400 im Prager Veitsdom zur Königin von Böhmen gekrönt wurde, waren König Sigismund von Ungarn und auch Wenzels Verwandte aus dem Haus Luxemburg anwesend, selbst sein Vetter Jobst von Mähren, der ihn im Kampf um die Macht wenige Jahre zuvor sogar hatte gefangen nehmen lassen. Wer indes bei dem prunkvollen Ereignis fehlte, waren Sophies wittelsbachische Verwandte. Hatte Wenzel gehofft, sich mit der Einladung zur Krönungsfeier der politischen Unterstützung seiner angeheirateten Verwandten versichern zu können? Die Stimmung unter den Reichsfürsten hatte sich nämlich gegen ihn gewandt, da er als zu unentschlossen und zu träge galt, die Geschicke des Reichs noch länger lenken zu können. War das demonstrative Fernbleiben der Wittelsbacher Verwandtschaft bei Sophies Krönung also ein politisches Anzeichen dafür, dass die Weichen für einen neuen König längst gestellt waren?
So war es: Als Wenzel gut fünf Monate später als römisch-deutscher König abgesetzt wurde, wählte man einen Wittelsbacher, den Pfalzgrafen bei Rhein, Ruprecht III., zu seinem Nachfolger.