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Olympische Spiele verboten

394

Olympische Spiele verboten

Über 1000 Jahre hatten sich Athleten miteinander im heiligen Bezirk des Zeus von Olympia gemessen. Doch im Jahr 394 n. Chr. verbot Kaiser Theodosius I. diese Praxis. In einem Edikt untersagte der christliche Kaiser die Ausübung aller heidnischen Kultpraktiken. Und im Gegensatz zu den modernen Olympischen Spielen waren die antiken Spiele zuallererst an ebensolche Kulthandlungen gebunden. Der Erlass selbst ist wohl nicht auf besonderen religiösen Eifer des Theodosius zurückzuführen, sondern vielmehr im Zusammenhang mit seinem Kampf gegen einen Kontrahenten zu sehen, der den heidnischen Kulten aufgeschlossener gegenüberstand.

Das Verbot war demnach als ein politisches Signal zu verstehen; wirklich durchgesetzt wurde es, soweit wir wissen, nie. Und so bedeutete das Edikt auch keineswegs das Ende der Olympischen Spiele. Anders ließe sich nicht erklären, warum 426 Theodosius II. den Zeus-Tempel in Olympia schließen und die Spiele erneut einstellen ließ. Die archäologischen Befunde weisen darauf hin, dass in Olympia sogar nach diesem Verbot weiterhin Sportveranstaltungen stattfanden, wenn auch in bescheidenerem Umfang.

Das Ende der antiken Tradition wurde schließlich nicht durch ein Gesetz bewirkt, sondern kam durch Feuer und Schwert: Der Ort Olympia wurde durch Einfälle der Goten und nach 580 der Slawen schwer in Mitleidenschaft gezogen. Hinzu kam, dass sich der heidnische Sportkult ohnehin überlebt hatte. In neuem Gewand wurden die Olympischen Spiele erst im Jahr 1896 wiederaufgenommen; sie fanden in Athen statt.

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