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Tod durch Taktstock

08.01.1687

Tod durch Taktstock

Der Glanz des Sonnenkönigs Ludwig XIV. war untrennbar verbunden mit der Musik seines Hofkomponisten Jean-Baptiste Lully. Zwischen den beiden bestand lange eine Freundschaft, die den kometenhaften Aufstieg des gebürtigen Italieners Giovanni Battista Lulli am französischen Hof überhaupt erst ermöglichte. Doch seit 1685 war Lullys Stern im Sinken begriffen. Ludwig XIV., darin beeinflusst von seiner streng religiösen Mätresse Madame de Maintenon, zeigte sich unzufrieden mit der Musik des Komponisten und nahm Anstoß an dessen sexuellen Eskapaden. Fortan strafte er seinen einstigen Günstling mit Missachtung. Mit herausragender Musik wollte dieser das Wohlwollen des Monarchen zurückerlangen.

Als sich Ludwig XIV. Anfang 1687 nach schwerer Krankheit wider Erwarten erholte, nahm Lully die Genesung zum Anlass, mit einer Aufführung seines überarbeiteten „Te Deum“ nicht nur Gott, sondern auch den Sonnenkönig zu preisen. Prächtige Trompeten- und Paukenklänge erfüllten am 8. Januar 1687 die Église des Pères Feuillants, kraftvoll stampfte Lully mit seinem langen, schweren Taktstock auf die Erde. Und da geschah es: Er rammte sich das spitze Ende des Stocks in den Fuß. Unerträgliche Schmerzen, Fieber, Wundbrand: Die Ärzte rieten zur Amputation. Aber wie sollte Lully jemals wieder mit dem König tanzen? Er verweigerte die Operation und starb nach langen Qualen am 22. März 1687 mit erst 54 Jahren. Unter großer Anteilnahme des Hofes wurde er in Notre-Dame-des-Victoires beigesetzt.

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