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Tod im Turm der Porta Nigra

01.06.1035

Tod im Turm der Porta Nigra

Simeon war ein weitgereister Mann. Aus Konstantinopel stammend, hatte er als Pilgerführer im Heiligen Land gewirkt und war dann Mönch geworden. Auf einer Reise nach Europa machte er die Bekanntschaft von Erzbischof Poppo von Trier, den er von 1028 bis 1030 auf einer Pilgerfahrt ins Heilige Land begleitete. Sein Wunsch, ein frommes Leben als Einsiedler zu führen, hatte Simeon jedoch nie losgelassen. Kurz nach seiner und des Erzbischofs Rückkehr nach Trier ließ er sich daher am Festtag des heiligen Andreas, am 30. November 1030, als Eremit in eine winzige Zelle im Ostturm der Porta Nigra, des mächtigen römischen Stadttores, einmauern.

Was er an Nahrung benötigte, wurde ihm in einen Korb gelegt, den er an einem Seil zu sich heraufzog. So verbrachte er viereinhalb Jahre im Gebet. Abt Eberwin von St. Martin in Trier, der Simeon gut kannte, beschreibt in dessen Heiligenvita, wie der Eremit im Frühjahr 1035 immer schwächer und kränker wurde und wie Simeon sich doch weiter unablässig dem Bibelstudium und dem Gebet widmete.

Simeon von Trier starb schließlich am 1. Juni 1035. Abt Eberwin und Erzbischof Poppo unternahmen sogleich alle Schritte für eine Heiligsprechung, die bereits im Dezember 1035 erfolgte. Poppo ließ Simeon im Untergeschoss der Porta Nigra beisetzen, die er zu einer Doppelkirche umbauen ließ. Das römische Stadttor wurde erst im 19. Jahrhundert wieder freigelegt, als die Kirche abgerissen und der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt wurde.

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