Einst wohnte Goethe an der Via del Corso in Rom, heute reiht sich dort eine Haute-Couture-Boutique an die nächste. Vor 2000 Jahren lag dieses Gebiet, das Marsfeld, noch außerhalb der Stadtmauern. Damals verlief hier die Via Flaminia, eine Fernstraße. In den 220er Jahren v. Chr. versuchte Rom, sein Territorium nach Norditalien auszudehnen. Die dort lebenden keltischen Stämme verteidigten ihren Siedlungsraum hartnäckig – aber erfolglos. Bei den Feldzügen gegen die Kelten tat sich der Konsul Gaius Flaminius besonders hervor. Dieser erkannte, dass es von zentraler strategischer Bedeutung war, die Städte der römischen Siedler an der Adriaküste und in der Po-Ebene enger mit Rom zu verbinden. Im Kriegsfall mussten Soldaten Roms Außenposten möglichst schnell zu Hilfe eilen können. Als Zensor begann Flaminius daher 220 v. Chr. mit dem Bau einer Straße, die Rom über mehr als 300 Kilometer hinweg mit Ariminum, dem heutigen Rimini, verband. Seine Rechnung ging auf: Ein weiteres Jahrzehnt später war die letzte keltische Siedlung römisch geworden. Die Via Fla-minia behielt über ein halbes Jahrtausend lang ihre Bedeutung als Nord-Süd-Achse. Noch heute folgt die Strada Statale 3 Via Flaminia weitgehend dem Verlauf der alten Konsularstraße durch Latium, Umbrien und die Marken, allerdings nur bis Fano.
220 v. Chr.
Bau der Via FlaminiaTeilen: