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Das erste römische Epos

235 v. Chr.

Das erste römische Epos

Die Römer hätten das Lateinische nach dem Tod des Gnaeus Naevius verlernt – dies jedenfalls verkündete dramatisch der Grabstein des Dichters. Was steckte hinter dieser Einschätzung? Tatsache ist, dass Naevius mit Livius Andronicus als Mitbegründer der lateinischen Literatur gelten kann. Beide waren jedoch gar keine Römer.

In Kampanien geboren, hatte Gnaeus Naevius auf der Seite Roms gegen die Karthager gekämpft. In einem gewaltigen Epos, dem Bellum Poenicum, verarbeitete Naevius seine Erfahrungen mit einem Krieg, der die Stadt am Tiber an den Rand des Untergangs gebracht hatte. Im Jahr 235 v. Chr., also nur sechs Jahre nach Roms Sieg, hätte sich kaum ein aktuelleres Thema finden lassen. Damit wurde zum ersten Mal in der Literaturgeschichte ein römisches Thema literarisch überhöht – und Karthago-freundlichen Beschreibungen bewusst entgegengestellt. Geschickt wird erstmals die Zeitgeschichte mit der mythischen Frühzeit verknüpft.

Nach seinem Erfolg wechselte Naevius in eine andere, gleichfalls von ihm in Rom eingeführte Gattung: die Komödie. Seine respektlosen Stücke wurden geliebt – und gefürchtet. Hemmungslos verspottete der Dichter die mächtigsten Senatoren, die ihn dafür verfolgten. Er wurde eingekerkert und floh nach seiner Befreiung durch die Volkstribunen nach Nordafrika, wo er um 200 starb. Dieses abschreckende Exempel führte wohl dazu, dass Komödien in Rom zwar erfolgreich waren, aber (anders als zu‧vor in Griechenland) nie wieder politische Themen aufgriffen.

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sen|si|bel  〈Adj.; –si|bler od. –sib|ler, am –s|ten〉 Ggs insensibel 1 empfindsam, feinfühlig, zartbesaitet; … mehr

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