Seit 1568 lagen die Niederlande mit Spanien im Krieg. Die 17 Provinzen der Niederlande gehörten politisch zum katholischen Spanien, doch gerade die calvinistisch geprägten Gebiete im Norden wehrten sich vehement gegen die Gegenreformation und die Beschneidung der Freiheiten der Generalstände, die König Philipp II. durchsetzen wollte. Gegen die aufständischen Provinzen kämpften Söldnertruppen, für deren Besoldung 1575 das Geld aus Spanien versiegte. Die Unzufriedenheit der Söldner schlug in offene Rebellion um. Nach einem blutigen Massaker an den Einwohnern des Städtchens Aalst wandten sich die Entfesselten dem reichen Antwerpen zu, um sich dort für den entgangenen Sold schadlos zu halten.
Am 4. November gelangten fast 4 000 von ihnen bei dichtem Nebel und ohne auf nennenswerte Gegenwehr zu stoßen in die Stadt. Das nun folgende dreitägige Wüten ging unter dem Namen „Spanische Furie“ in die Geschichte ein. Die Söldner töteten wahllos mehr als 8 000 Einwohner, plünderten und brandschatzten die Stadt. Etwa ein Drittel der Häuser Antwerpens wurde ein Raub der Flammen. Don Juan d’Austria, der neue spanische Generalstatthalter in den Niederlanden, hatte das Massaker nicht verhindern können. Das Entsetzen über die Bluttat veranlasste unter anderem die katholischen Kräfte in den Niederlanden, ihre bisherige Loyalität zur spanischen Krone zu überdenken: Am 8. November wurde die Genter Pazifikation unterzeichnet, in der alle 17 niederländischen Provinzen religiöse Toleranz und den Abzug der spanischen Truppen forderten.