Es war erst sein zweites Stück und sein erstes mit politischem Inhalt: Mit der Inszenierung von „Die Babylonier“ gelang dem jungen und noch unbekannten Dichter Aristophanes im Jahr 426 v. Chr. während des Peloponnesischen Kriegs ein großer Erfolg. Der erste Preis bei den Dionysien, einem der bedeutendsten Theaterwettbe‧werbe Athens, den der Dichter später noch häufiger bekam, ist ihm wohl schon 426 zum ersten Mal zugesprochen worden.
In seinem Stück brachte Aristophanes die von Athen unterdrückten Mitglieder des Attischen Seebundes auf die Bühne – als in einer Mühle hart schuftende Sklaven. Deutlich kritisierte der Dichter so den Imperialismus seiner Heimat. Ebenfalls angegriffen wurde einer der führenden Kriegstreiber, der Demagoge Kleon, denn dieser widersetzte sich einem Frieden mit Sparta. Daher wurde ihm im Stück vorgeworfen, das Volk mit Aussicht auf Beute und Geld zu verführen.
Der empörte Kleon verklagte Aristophanes wegen Verunglimpfung des athenischen Volkes und seiner Magistrate. Anscheinend aber blieb diese Klage ohne Konsequenz. Die beiden Kontrahenten griffen einander in der Folgezeit immer wieder an. Drei Jahre später verhöhnte Aristophanes Kleon in der Komödie „Die Ritter“ noch stärker. In der Fiktion wird der Politiker entmachtet. Sein Ausruf „Ich Unglückseliger, ich bin vernichtet!“ war ein Wunsch des Meisters der Politsatire, ein Wunsch, der erst mit Kleons Tod im Krieg 424 wahr wurde.