Die römischen Annalen verzeichnen für das Jahr 484 v. Chr. die Weihung des Castorentempels auf dem Forum Romanum. Der Bau eines Tempels für die Zwillingsbrüder des griechischen Mythos – Castor und Pollux-Polydeukes sind Kinder der Leda und des Zeus in der Erscheinung eines Schwans – war etwas Außergewöhnliches. Vor ihnen hatte kaum ein griechischer Gott oder Heros den Weg nach Rom gefunden, und wenn, dann wurde er wie Herkules/Herakles, der Beschützer der Händler, außerhalb der sakralen Stadtgrenze verehrt, nicht mitten auf dem zentralen Platz der Stadt. Dies war zudem der erste große Tempel, der in der jungen Republik gebaut wurde. Wodurch hatten sich Castor und Pollux die Weihung dieses Tempels, von dem heute noch drei Säulen zu sehen sind, verdient? Es tobte die letzte Schlacht der Römer gegen den zuvor vertriebenen König Tarquinius Superbus am See Regillus. Da seien zwei besonders große und schöne Jünglinge zu Pferde auf dem Schlachtfeld erschienen und hätten in vorderster Reihe gegen Tarquinius und die mit ihm verbündeten Latiner gekämpft, so hieß es. Kurz nach der Schlacht seien sie schließlich auf dem Forum Romanum gesehen worden, wo sie den Sieg der Freiheit über das verhaßte Königtum verkündeten. Und so betrachteten die römischen Ritter fortan die heroischen Zwillinge als ihre Patrone und verehrten sie einmal jährlich in einer feierlichen Prozes- sion, die zu ihrem Tempel führte.
484 v. Chr.
Heroische Herrscher1. Februar 2007
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