Seit 1455 bestimmten die Rosenkriege das politische Geschehen in England. Die Anhänger des Adelshauses York hatten den aus dem Haus Lancaster stammenden König Heinrich VI. für abgesetzt erklärt und 1461 mit Eduard IV. einen eigenen König auf den Thron gebracht. Zum Ärger seiner Gegner erwies sich Eduard nicht nur als geschickter Feldherr, sondern auch in der Verwaltung des Reiches als klüger und besonnener als der geistig umnachtete Heinrich VI. Gestützt wurde Eduards Herrschaft zunächst von seinem Bruder George, dem Herzog von Clarence, und dem mächtigen Richard Neville, dem Grafen von Warwick.
Neville jedoch begann bald, das Haus Lancaster zu unterstützen. George von Clarence war davon höchst irritiert, hatte er doch mit Nevilles Hilfe anstelle seines Bruders englischer König werden wollen. Mehrfach empörte er sich gegen Eduard und wurde 1478 schließlich wegen Hochverrats angeklagt. Am 18. Februar 1478 wurde der Herzog von Clarence im Tower in London hingerichtet. Georges schon zu Lebzeiten legendäre Trunksucht führte zu der Behauptung, er sei auf eigenen Wunsch in einem Weinfass ertränkt worden. Inwieweit dies stimmt, lässt sich nicht mehr klären. Doch war die Geschichte von Georges ungewöhnlicher Hinrichtung auch William Shakespeare so geläufig, dass er sie in seinem Historiendrama „Richard III.“ verewigte.