In Bonn-Bechlinghoven befand sich eine bedeutende fränkische Siedlung. Sie lag auf der Niederterrasse des Siegtals neben dem Mühlenbach. Bereits 2007 waren dort im Zug von geplanten Baumaßnahmen Siedlungsspuren entdeckt und archäologische Sondierungen vorgenommen worden. Seit März 2009 wird auf dem 1,6 Hektar großen Areal großflächig ausge-graben, und so viel steht fest: Bonn-Bechlinghoven war der größte bisher bekannte merowingische Siedlungsplatz im Rheinland.
Bislang fand man die Reste von 18 Grubenhäusern und zwei Langhäusern. In fünf der Grubenhäuser ließen sich Spuren handwerklicher Tätigkeit, nämlich Metallverarbeitung, Weberei und Knochenbearbeitung, feststellen. Umfassungsspuren weisen auf die Abgrenzung mehrerer ehemaliger Hof-areale hin. In den jüngeren Grubenhäusern wurden zahlreiche Keramik-reste, unter anderem aus der Eifel, und eine Gewandfibel aus vergoldeter Bronze gefunden. Sie datiert aus der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts.
Die Ausgrabungsergebnisse versprechen wichtige Erkenntnisse über die rechtsrheinische Besiedlung der Köln-Bonner Bucht.