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Geschichte des Medizinballs „unter der Lupe“

Geschichte|Archäologie

Geschichte des Medizinballs „unter der Lupe“
Plakat zur Medizinball-Ausstellung. (Foto: Deutsches Medizinhistorisches Museum)

Holt die Medizinbälle!“ Wer kennt ihn nicht, diesen Befehl aus der Turnstunde. Das Deutsche Medizinhistorische Museum Ingolstadt hat dem berüchtigten runden Sportgerät in der Reihe „Medizin unter der Lupe“ eine Ausstellung gewidmet: „Der Medizinball. Grenzgänger zwischen Sport, Medizin und Politik“ (28.2.-20.5.2013)

„Was hat der Medizinball mit der Medizin zu tun?“ Diese Frage stellten sich vor zehn Jahren einige Medizinhistorikerinnen und Medizinhistoriker in einem Café in Mainz. Mit in der Runde saßen Marion Ruisinger und Karin Stukenbrock, die beschlossen, der Frage auf den Grund zu gehen. Neben ihrem Kerngeschäft an den Medizinhistorischen Instituten in Erlangen und Halle waren sie von nun an auf der Spur des Medizinballs unterwegs. Er führte sie in Bibliotheken, Sammlungen und Archive, und er führte sie zurück in die Zeit der Weimarer Republik. Damals, nach dem Ersten Weltkrieg, war der Medizinball aus Amerika importiert worden und machte Karriere als wichtiges Attribut der von Hans Surén und anderen propagierten „deutschen Gymnastik“.

Die weiteren Forschungen zeigten, dass die Erfolgsgeschichte des schweren, unhandlichen Vollballs eng mit übergeordneten Entwicklungen in der Politik, dem Sport und der Medizin verknüpft ist. So entpuppte sich der unscheinbare Ball als Projektionsfläche für die „große“ Geschichte.

Die kleine Ausstellung im Deutschen Medizinhistorischen Museum (Anatomiestr. 18-20, 5049 Ingolstadt, Tel. 0841/305 286) stellt die Karriere des Balls in den Jahren von 1919 bis 1938 aus unterschiedlichen Blickwinkeln vor: Herstellung und Herkunft, Politik, Sport und Medizin. Eine Hörstation ergänzt die historische Perspektive durch Kurzinterviews mit Ingolstädter Bürgerinnen und Bürgern, die von ihren Erinnerungen an den Medizinball berichten. Und auf der Facebook-Seite des Museums läuft seit einigen Tagen zu diesem Thema eine Umfrage, die schon von über 200 Facebook-Nutzern gesehen wurde.

Karin Stukenbrock leitet inzwischen die Zweigbibliotheken Medizin der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt in Halle. Dadurch wurde es möglich, die gemeinsame Ausstellung mit zahlreichen Büchern aus den 1920er und 1930er Jahren zu bestücken. Nach der Schau in Ingolstadt rollt der Medizinball dann weiter nach Halle, wo er ab 6. Juni in den Räumen der Bibliothek zu sehen sein wird.

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Quelle: Deutsches Medizinhistorisches Museum
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