Das Museum Unterlinden im elsässischen Colmar zeigt noch bis zum 22. Januar 2018 eine große Sonderausstellung mit dem Titel „Romains des villes, Romains des champs?”, die sich mit dem Leben von Stadt- und Landbevölkerung im Elsass in gallo-römischer Zeit befasst. Grundlage der Schau sind zahlreiche Funde, die bei Rettungsgrabungen zum Vorschein kamen. Über 300 Objekte können gezeigt werden.
Raumordnung, Alltagsleben und Hausbau, Handwerk und Handel, Kulte und Begräbnisriten – das sind die Themen, über die man sich informieren kann. Die reicheren Bewohner konnten sich mit Prestigeobjekten umgeben, wie Raumdekorationen, wertvolles Geschirr oder Schmuckstücke zeigen. Beeindrucken können goldene Radanhänger, Nadeln und Ringe sowie eine außergewöhnlich qualitätvoll gearbeitete Achatgemme. Unter den Glanzstücken ist zudem ein in der römischen villa von Bergheim gefundenes Mosaik, das um etwa 230 bis 240 n. Chr. datiert. Doch auch der Alltag der einfachen Bevölkerung wird anschaulich gemacht. Dazu kommen medizinisches Gerät oder Spiele, Geschirr aus Bronze, Glas oder Ton, aber auch Grabstelen und Götterstatuetten, die die Glaubenspraxis beleuchten.