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„Luther und die Fürsten“ in Torgau

Geschichte|Archäologie

„Luther und die Fürsten“ in Torgau
Poster zur Ausstellung in Torgau. (SKD)

Unter dem Titel „Luther und die Fürsten“ zeigen die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) seit dem Wochenende in Torgau eine große Sonderausstellung. Diese bildet den Auftakt von insgesamt vier „nationalen Sonderausstellungen“ in Deutschland aus Anlass des 500. Jahrestags der Veröffentlichung von Martin Luthers Thesen gegen den Ablasshandel. Am 31. Oktober 1517 hatte sich der Mönch in Wittenberg gegen das in der Kirche übliche Verfahren gewandt, das Sündern ermöglichte, durch Geldzahlung einen Nachlass für auferlegte Strafen zu erkaufen. Damit gab Luther einen Anstoß, der letztlich zur Reformation führte. DAMALS ist Kooperationspartner der Ausstellung. „Luther – Der Reformator und die weltliche Macht“ ist Titelthema in DAMALS 5/2015.

Auf über 1500 Quadratmetern beleuchtet die Schau in Torgau mit mehr als 200 Objekten die ereignisreiche politische Geschichte der Reformation. Diese setzt 1515 an, im Jahr des „Generalablasses“ – diesen hatte Papst Leo X. verkündet (wer zahlte, dem sollte das Fegefeuer ganz erspart bleiben) -, und reicht bis 1591, in das Jahr des Torgauer Bündnisses. Darin schlossen sich am 27. Februar 1526 erstmals protestantische Fürsten zusammen, 1531 löste der Schmalkaldische Bund das Torgauer Bündnis ab. Für die Schau haben die Kuratoren zahlreiche Gemälde, Goldschmiedearbeiten, Prunkharnische und Dokumente von Leihgebern aus Deutschland, Europa und den USA zusammengetragen. Die Ausstellung befasst sich mit dem Verhältnis von Reformation und Herrschaft, von Religion und politischer Macht. Denn ihre Wirkungskraft verdankte die Reformation vor allem der Unterstützung der protestantischen Fürsten, allen voran den Kurfürsten von Sachsen.

Heute fast in Vergessenheit geraten, liegt zwischen Dresden, Leipzig und Wittenberg das politische Zentrum der Reformation: Torgau, eine der schönsten Renaissancestädte Deutschlands. Mit rund 500 Baudenkmälern im Stil der Spätgotik und Renaissance zeugt die kleine Stadt wie kaum ein anderer Ort von dieser Epoche. Majestätisch erhebt sich wie zur Zeit Luthers am Elbufer Schloss Hartenfels, die ehemalige Residenz der sächsischen Kurfürsten und heute das größte erhaltene Renaissanceschloss in Deutschland. Frisch restauriert, zeigt dessen architektonisches Meisterwerk, der große Wendelstein (eine spiralförmige Wendeltreppe), nun erstmals wieder seine farbige Fassung. Die Schlosskapelle ist der erste und 1544 von Martin Luther persönlich eingeweihte protestantische Kirchenneubau.

Die Ausstellung ist auf drei Standorte in der Stadt Torgau aufgeteilt: das Schloss Hartenfels, die Kurfürstliche Kanzlei sowie die Superintendantur.

Das Kuratorium zur Vorbereitung des „Reformationsjubiläums 2017″ hatte 2011 den Beschluss gefasst, die Reformation in vier „nationalen Sonderausstellungen“ der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dem Auftakt von „Luther und die Fürsten“ in Torgau folgen 2017 die anderen drei Ausstellungen in Wittenberg, Eisenach und Berlin.

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Zur Ausstellung erscheint im Sandstein Verlag ein reichbebilderter Begleitband.

Quelle: Redaktion DAMALS
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