Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Rubens als Architekt

Bonn

Rubens als Architekt

Vom 10. September bis zum 11. Dezember 2011 beleuchtet das Rubens-Haus eine relativ unbekannte Seite von Peter Paul Rubens. In der Ausstellung „Palazzo Rubens. Der Meister als Architekt“ entdeckt der Besucher den Maler als begnadeten Architekten und Kenner der italienischen Architektur. Das Rubenshaus stellt wertvolle Architekturbücher aus der Bibliothek von Rubens sowie Spitzenwerke von Michelangelo, Van Dyck, Jordaens, Giulio Romano und Rubens selbst vor. Die Eremitage in Sankt Petersburg, der Louvre in Paris, das Museo del Prado in Madrid und das British Museum in London schicken hervorragende Werke als Leihgaben zu dieser Ausstellung.

Diesen Herbst eröffnet das Rubenshaus eine überraschende Ausstellung. Das Museum beleuchtet erstmals das Werk von Peter Paul Rubens (1577–1640) als Architekt und Architekturkenner. Dass Rubens nicht nur Kunstmaler, sondern auch ein begnadeter Architekt war, ist ziemlich unbekannt. In der Ausstellung „Palazzo Rubens. Der Meister als Architekt“ vom 10. September bis zum 11. Dezember im Rubenshaus lernt der Besucher anhand von Büchern, Handschriften, Zeichnungen und Gemälden aus der Zeit von Rubens den Meister von einer ganz anderen Seite kennen.

Während seines langen Italienaufenthalts (1600–1608) hatte Rubens viel Gelegenheit dazu, alle wichtigen antiken und modernen Gebäude in allen Einzelheiten zu studieren. Rubens war daher ein großer Kenner antiker und moderner italienischer Architektur. Seine Faszination für die Baukunst äußerte sich in erster Linie in seinen Gemälden. Er teilte sein Wissen jedoch auch gern mit seinen Zeitgenossen. So veröffentlichte er 1622 das Architekturbuch „Palazzi di Genova“, in dem er Architekten und Architekturliebhabern Beispiele guter Architektur vorstellte, wie er sie aus Genua kannte.

Dass Rubens eine klare Meinung über Architektur hatte, lässt der Briefwechsel mit dem nordniederländischen Künstler Constantijn Huygens (1596–1687) ablesen. Aus Anlass der Errichtung von Huygens’ Haus in Den Haag merkt Rubens an, dass die Fassade für ein Stadtpalais zu schlicht war. Bei der Gestaltung der Fassade waren ihm Dynamik und Kontraste sehr wichtig, ebenso Dekor und Repräsentation in der Architektur. Privathäuser mussten im Einklang mit dem Stand, dem Ruf und dem Ansehen des Bewohners sein.

Rubens beschäftigte sich nicht nur theoretisch mit Architektur, sondern betätigte sich auch in der Praxis als Architekt. Das Haus, das er 1610 gemeinsam mit seiner Frau Isabelle Brant am Wapper in Antwerpen kaufte, ließ er nach eigenen Entwürfen um eine überkuppelnde halbrunde Bildergalerie, eine Werkstatt, ein triumphbogenartiges Gartenportal und einen Gartenpavillon erweitern. Mit diesem ehrgeizigen Umbau erschuf Rubens ein Haus, das stark an einen römischen Palazzo erinnerte. Rubens war einer der Ersten, die die Auffassungen der italienischen Künstler-Architekten wie Michelangelo auf ihre eigene erfindungsreiche Weise in den Niederlanden einführten.

Anzeige

Der Erfolg ließ nicht auf sich warten! „Ihre Häuser sollen das Erstaunen der Fremden, die Bewunderung der Reisenden erwecken“, schrieb 1620 der damalige Antwerpener Stadtsekretär über die Häuser von Rubens und Drucker Moretus.

Beinahe gleichzeitig mit den Arbeiten an seinem Haus war Rubens als Berater in die Gestaltung der Antwerpener Jesuitenkirche einbezogen, der heutigen Sint-Carolus Borromeus-Kirche. Rubens entwarf 1635 auch die vorübergehende Festarchitektur für den Feierlichen Einzug in Antwerpen von Kardinal-Infant Ferdinand, dem neuen Landvogt der Niederlande.

Das Rubenshaus im Banne der Architektur des 17. Jahrhunderts „Palazzo Rubens. Der Meister als Architekt“ ist die erste Ausstellung überhaupt, die sich ausschließlich Rubens’ Bemühungen im Zusammenhang mit der Architektur widmet. Die Ausstellung kombiniert Stücke aus der Sammlung des Rubenshauses mit Leihgaben aus internationalen Kunstsammlungen, zum Beispiel Gemälden, Zeichnungen, Drucken und Büchern.

Die National Gallery of Art in Washington DC, USA, stellte das Gemälde von Antoon van Dyck „Porträt von Isabelle Brant“ aus dem Jahr 1620 zur Verfügung und von Jacob Jordaens wird das Gemälde „Cupido und Psyche“ aus dem Museo Nacional del Prado, Madrid, zu sehen sein. Auf beiden Gemälden ist das Gartenportal des Hauses von Rubens auf dem Wapper in Antwerpen ein auffallendes Element.

Für „Palazzo Rubens“ versammelt das Rubenshaus noch mehr Meisterwerke, die zum ersten Mal in Belgien zu sehen sein werden, darunter das Gemälde „Statue der Ceres“ aus der Sammlung des staatlichen Museums der Eremitage, Sankt Petersburg, und die Zeichnung „Cartouche supported by cherubs“ des British Museum in London – beide von Peter Paul Rubens selbst – sowie die Michelangelo-Zeichnung „Cartouche supported by cherubs“.

Außerdem zeigt die Ausstellung auch die Bücher „Pompa introitus honori Ferdinandi“ und „Palazzi di Genova“, an denen Rubens als Schriftsteller mitwirkte, sowie den Briefwechsel zwischen Rubens und Huygens und andere interessante Schriften aus Rubens’ Zeit.

„Palazzo Rubens. Der Meister als Architekt“ verspricht eine einzigartige und vielseitige Ausstellung zu werden. Sie zeigt Spitzenwerke aus aller Welt, die den Kunstmaler Peter Paul Rubens für ein und alle Mal als Architekt ausweisen.

Vom 17. September 2011 bis zum 16. März 2012 findet in der Eremitage Amsterdam ebenfalls eine Ausstellung statt, die Rubens und seine Zeitgenossen in den Vordergrund stellt. Diese Ausstellung zeigt eine Auswahl aus der Sammlung der Eremitage, St. Petersburg, eine Übersicht von 75 Gemälden und ca. 20 Zeichnungen, darunter zahlreiche Meisterwerke der großen Drei der Antwerpener Schule: Peter Paul Rubens, Antoon van Dyck und Jacob Jordaens, ergänzt um Werke diverser Zeitgenossen. Einer der Höhepunkte ist die berühmte Kreuzabnahme von Rubens. Diese auserlesene Sammlung wird erstmals in den Niederlanden zu sehen sein (nähere Auskünfte: http://www.hermitage.nl)

Über das Rubenshaus Hier wohnte und arbeitete Peter Paul Rubens (1577–1640). Heute ist das frühere Wohnhaus des Kunstmalers eine der bekanntesten Künstlerwohnungen weltweit. Die Öffentlichkeit entdeckt dort Rubens’ vielseitige Talente. Sowohl der Maler, der Architekt als auch der Sammler kommen zur Sprache. Mit seiner übersichtlichen und kohärenten Gemäldesammlung verschafft das Museum einen Überblick über Rubens’ Inspirationsquellen. Etliche Kunstwerke stammen aus der Hand des Meisters persönlich.

Palazzo Rubens. Der Meister als Architekt Rubenshaus, Wapper 9–11, Antwerpen Vom 10. September bis zum 11. Dezember 2011 Täglich geöffnet von 10.00 bis 17.00 Uhr Montags sowie am 1. und 2. November geschlossen

Quelle: Rubenshaus
Anzeige
DAMALS | Aktuelles Heft
Bildband DAMALS Galerie
Der Podcast zur Geschichte

Geschichten von Alexander dem Großen bis ins 21. Jahrhundert. 2x im Monat reden zwei Historiker über ein Thema aus der Geschichte. In Kooperation mit DAMALS - Das Magazin für Geschichte.
Hören Sie hier die aktuelle Episode:
 
Anzeige
Wissenschaftslexikon

Gra|vi|sphä|re  〈[–vi–] f. 19; Phys.; Astron.〉 Bereich um einen Körper, in dem seine Schwerkraft die Schwerkraft eines anderen Körpers überwiegt [<lat. gravis … mehr

♦ Ar|thri|tis  〈f.; –, –ti|den; Med.〉 = Gelenkentzündung [<grch. arthron … mehr

Dreh|strom  〈m. 1u; El.〉 drei um 120° gegeneinander verschobene Wechselströme gleicher Frequenz u. Amplitude; Sy Dreiphasenstrom … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige